Fröhliches Erwachen

Die duftenden Blütenblätter schwebten in der Luft. Eigentlich war es einen Tick zu kalt für die sonnenverwöhnten Kalifornier.

Der Heckenschütze platzierte sich flach auf dem Dach des Hochhauses liegend, und brachte sein automatisches Gewehr in Position. Er hatte es aus dem Armory Depot gestohlen. Konzentriert zielte er in Nicks Richtung.

Nicks schneeweißes Hemd war platschnass vom Schweiß. Kniend fing er an, das Vaterunser zu beten, anstatt sich in Deckung zu bringen.

Sirenen von Polizeifahrzeugen heulten plötzlich laut auf. Nick schlug die Augen auf und drückte auf den Knopf des Radioweckers.

Oh Amerika, diese elenden Amokläufer, murmelte sich Nick erleichtert zu.

Bild Pixabay.com

8 Kommentare zu „Fröhliches Erwachen

  1. Ich gestehe, ich war doch sehr erleichtert, dass sich durch Nicks Aufwachen die Szene als nicht real entpuppte und somit alles glimpflich ausging. Wir hier hören so häufig von den Taten der existenten Amokschützen, die (auch anderswo, doch speziell) in den USA für Trauer und Entsetzen sorgen … Ich las eben deinen Kommentar dazu, Merrill, in dem du auf aktuelle Geschehnisse eingingst.
    Es lässt einen schon erstarren …
    Ein kurze, aber sehr eindrückliche Schilderung in deiner Story oben. Hat mir sehr gefallen!
    Ich nutze die Gelegenheit und wünsche ein friedliches, gesundes und erfreuliches neues Jahr 2019!
    LG Michèle

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    1. Hallo Norbert,
      Ja, ich kann die Finger davon nicht lassen, trotzdem kann ich leider nicht behaupten, dass ich drabbelsüchtig bin.
      Aber Spaß beiseite, grade gelesen, dass gestern, 30.12.2018, auf einem Walmart-Parkplatz in Alabama, ein bewaffneter Mann von seinem Auto, auf eine 32-jährige Mutter mit ihren 6 Kindern im Auto Feuer eröffnete und tötete dabei ein 6-jähriges Mädchen. Die Geschwister guckten wie ihre Schwester vor ihnen starb. Das ist leider kein Alptraum im Halbschlaf, wie im Drabble, sondern nackter Alltag. LG

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  2. Man könnte denken, dass diese Amokläufe inzwischen ein Teil der amerikanischen Kultur geworden sind. Menschen blenden aus, was sie nicht ändern können oder wovon sie glauben, es nicht ändern zu können.

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    1. Hallo Manfred, da hast du leider Recht. Wenn man in einen Laden geht, hofft man das da keiner anfängt zu ballern. So alltäglich und schlimm ist das. Danke für deinen Kommentar und Like.

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