Heimito

Heimito legte mehrmals eine Pause ein, um über seine Freunde nachzusinnen, in deren Nähe er jetzt nicht mehr wohnte. Liebend gern hätte er Hilfe angenommen, wenn seine Eltern nur verstehen könnten, worum es bei seiner Schulaufgabe ging. Heimito träumte von seinem Geburtsland, wo der Lehrer in der Sprache redete, die er selbst von Kindesbeinen an gelernt hatte. Er dachte an den köstlichen Duft von Omas frisch gebackenem Kuchen, der sich durch die ganze Nachbarschaft verströmte, wenn er sie besuchte. Er stellte sich Omas Dackel vor, der vor lauter Freude immer an ihm hochsprang, wenn er sich ihm näherte. Heimito sehnte sich nach der Zeit zurück, als Schulkameraden noch mit ihm spielten, anstatt ihn wegen seines Akzents zu hänseln. Heimito legte sich schlafen; mit seiner Aufgabe war er nicht fertig geworden.

4 Kommentare zu „Heimito

  1. Darf ich dir das schicken, ohne dass du meinen solltest, du seist einer wie Palmström?

    C. Morgenstern: Die unmögliche Tatsache

    Palmström, etwas schon an Jahren,

    wird an einer Straßenbeuge

    und von einem Kraftfahrzeuge

    überfahren.

    Wie war (spricht er, sich erhebend

    und entschlossen weiterlebend)

    möglich, wie dies Unglück, ja -:

    daß es überhaupt geschah?

    Ist die Staatskunst anzuklagen

    in Bezug auf Kraftfahrwagen?

    Gab die Polizeivorschrift

    hier dem Fahrer freie Trift?

    Oder war vielmehr verboten

    hier Lebendige zu Toten

    umzuwandeln – kurz und schlicht:

    Durfte hier der Kutscher nicht -?

    Eingehüllt in feuchte Tücher,

    prüft er die Gesetzesbücher

    und ist alsobald im klaren:

    Wagen durften dort nicht fahren!

    Und er kommt zu dem Ergebnis:

    Nur ein Traum war das Erlebnis.

    Weil, so schließt er messerscharf,

    nicht sein kann, was nicht sein darf.

    Ein schönes Gedicht über eine unschöne Tatsache.

    Norbert

    Am So., 26. Apr. 2020 um 08:26 Uhr schrieb Norbert Tholen :

    > > Pedrito > > von *M. Lyew* > > Pedrito legte mehrmals eine Pause ein, um über seine Freunde nachzusinnen, > in deren Nähe er jetzt nicht mehr wohnte. > > Liebend gern hätte er Hilfe angenommen, wenn seine Eltern nur verstehen > könnten, worum es bei seiner Schulaufgabe ging. > > Pedrito träumte von seinem Geburtsland, wo der Lehrer in der Sprache > redete, die er selber von Kindsbeinen an gelernt hatte. > > Er dachte an den köstlichen Duft von Omas frisch gebackenem Kuchen, der > sich durch die ganze Nachbarschaft verströmte, wenn er sie besuchte. > > Er stellte sich Omas Dackel vor, der vor lauter Freude immer an ihm hoch > sprang, wenn er sich ihm näherte. > > Pedrito sehnte sich nach der Zeit zurück, als Schulkameraden noch mit ihm > spielten, anstatt ihn wegen seines Akzents zu hänseln. > > Pedrito legte sich schlafen; mit seiner Aufgabe war er nicht fertig > geworden. > > > > *Eventuell erwägen: *wo der Lehrer in der Sprache redete, die er selber > mit der Muttermilch eingesogen hatte > > > > Gruß, Norbert > > Am So., 26. Apr. 2020 um 04:00 Uhr schrieb Kleinkram <

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  2. Pedrito
    von *M. Lyew*
    Pedrito legte mehrmals eine Pause ein, um über seine Freunde nachzusinnen, in deren Nähe er jetzt nicht mehr wohnte.
    Liebend gern hätte er Hilfe angenommen, wenn seine Eltern nur verstehen könnten, worum es bei seiner Schulaufgabe ging.
    Pedrito träumte von seinem Geburtsland, wo der Lehrer in der Sprache redete, die er selber von Kindsbeinen an gelernt hatte.
    Er dachte an den köstlichen Duft von Omas frisch gebackenem Kuchen, der sich durch die ganze Nachbarschaft verströmte, wenn er sie besuchte.
    Er stellte sich Omas Dackel vor, der vor lauter Freude immer an ihm hoch sprang, wenn er sich ihm näherte.
    Pedrito sehnte sich nach der Zeit zurück, als Schulkameraden noch mit ihm spielten, anstatt ihn wegen seines Akzents zu hänseln.
    Pedrito legte sich schlafen; mit seiner Aufgabe war er nicht fertig geworden.
    *Eventuell erwägen: *wo der Lehrer in der Sprache redete, die er selber mit der Muttermilch eingesogen hatte
    Gruß, Norbert

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    1. Lieber Norbert, der Name Pedrito ist schon ein Hinweis auf lateinamerikanischer Herkunft. Ich wollte nicht allzu spezifisch sein, sondern „generisch“ bleiben. Gruß, Merrill

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